Du hast nach Step 1 jetzt also klar vor Augen, was du gut kannst, bist dir über die Prinzipien des selbstständigen Arbeitens bewusst, hast dein Equipment am Start und überprüft, ob dein neuer Arbeitsalltag etwas für dich ist.
Was dir nun fehlt, ist der erste Kunde.
Bevor du jetzt aber direkt auf Akquise gehst, musst du dir erstmal überlegen, wie du überhaupt auftreten und Kunden gewinnen möchtest. Dazu brauchst du zunächst so viele Informationen über deine Branche wie möglich, sprich:
Findest du das heraus, hast du bereits ein gutes Bild davon, für wen und an welchen Produkten du in Zukunft möglicherweise arbeiten wirst. Vielleicht kommt dir bei der Beantwortung dieser Fragen ja bereits eine gute Idee, die ein Problem deiner Branche lösen könnte.
Die beste und einfachste Art, an Aufträge zu kommen, sind Kontakte. Dieses Prinzip bleibt immer gleich, ob du am Anfang deiner Karriere stehst oder schon etabliert bist. Zwischen 80-90% aller Aufträge kommen durch Kontakte und Weiterempfehlungen zustande – nutze das.
Vernetze dich so früh wie möglich mit bereits erfolgreich arbeitenden Freelancern (siehe Kap.1) und biete deine Mitarbeit an. Viele haben Aufträge übrig und geben diese gerne gegen Provision ab (mehr dazu findest du unter Akquise).
Besuche Messen und Kongresse (z.B. die FMX in Stuttgart für Film, Medien, Games, Animation), lerne dazu und komme ins Gespräch mit Profis deiner Industrie.
Manchmal hat man auch Erfolg damit, einfach per LinkedIn jemanden für ein Info-Gespräch zu kontaktieren. Wenn dir das gelingt, ist das eine ausgezeichnete Möglichkeit, dazuzulernen und Kontakte aufzubauen.
Ob es dein LinkedIn Profil ist, ein Job-Gesuch auf das Auge oder eine eigene Website: wichtig ist, dass man online etwas über dich und deine Arbeit erfahren kann. Je klarer deine Message dabei ist, desto besser.
Du willst z.B. animierte Erklärfilme machen? Dann brauchst du eine Website, auf der du Arbeitsbeispiele hochlädst. Daneben solltest du noch auf so vielen (zu deiner Arbeit passenden) Plattformen wie möglich vertreten sein, ein Vimeo-Channel ist beispielsweise eine sinnvolle Ergänzung.
In jedem Fall ist deine Online-Sichtbarkeit und die Authentizität deiner Webpräsenz zentral wichtig. Willst du als junger Unternehmer ernst genommen werden, muss man dich online finden können.
Frage dich, für wen die Arbeiten deines Portfolios relevant und interessant sein sollen. Du kannst schließlich nicht kontrollieren, wer deine Videos/Websiten/Designs anschaut. Stelle dir wiederholt die Frage, wer deine potentiellen Kunden sind und was sie interessiert. Im Ideallfall haben deine Arbeiten bereits eine Identität und einen klaren thematischen Fokus, denn das macht es für potentielle Kunden/Besucher deiner Seite einfacher, dich einzuordnen und abzuschätzen, ob du zu Ihnen passt.
Führe bereits erworbene Kenntnisse und Fähigkeiten auf. Integriere diese Informationen aber nicht nur in dein Portfolio, sondern erstelle dir auch die entsprechenden Business-Profile bei LinkedIn, Xing und Facebook.
Gib deiner Arbeit eine wiedererkennbare Marke. Nimm dir Zeit, ein kleines Corporate Design samt Logo für dich selbst zu entwerfen. Leite von diesem Mini-Styleguide Visitenkartendesigns, Briefpapier, Banner und dergleichen ab. Das schafft nicht nur eine optische Einheitlichkeit deines medialen Auftritts sondern zeigt auch deinen potentiellen Kunden, wie du dich und deine Arbeit siehst.